Häufige Fragen & Antworten
Bei wenigen Themen gibt es aus meiner Sicht so viele Missverständnisse & Mythen wie bei Hypnose.
Hier möchte ich dir auf die häufigsten Fragen eine klare Antwort geben.
Wann ist ein Hypnose-Coaching geeignet? Gibt es Kontraindikationen?
Für psychisch gesunde Menschen bei allen Themen, die auch für ein "normales" Coaching geeignet wären.
Es gibt jedoch auch Kontraindikationen. Erfahre mehr zu Kontraindikationen.
Ist Hypnose im Rahmen eines Coachings sicher?
Ja. Das „Schlimmste” wäre, dass wir so tief in Trance gehen bis wir einschlafen und nicht mehr zuhören. In dem Fall wird der Hypnose Coach dich sanft ein wenig aus dem Schlaf zurückholen, sodass du die Sitzung fortsetzen kannst.
Was unterscheidet Hypnose von normalem Coaching?
Wenn auch nicht 100% exakt, jedoch ganz vereinfacht ist Hypnose = Coaching + (leichter) Trancezustand.
Die Grenzen sind jedoch fließend. Viele Coaches, gerade wenn einen bitten, die Augen mal zu schließen und mal zu fühlen, arbeiten eigentlich schon hypnotisch, oft ohne sich dessen bewusst zu sein. Übrigens ist man bei vielen angeleiteten Meditationen, die auf die Körperwahrnehmungen fokussieren bereits, in einer leichten Trance.
In einem „normalen Coaching” spricht in der Regel unser bewusster, rationaler Verstand, mit logischen Schlüssen, wenn-dann Verknüpfungen und in der Absicht das Problem zu lösen.
In der Hypnose tritt der bewusste, rationale Verstand, der schon so lange versucht hat, das Problem (rational) zu lösen, in den Hintergrund.
Oft entsteht dann ein Gefühl von ganz viel Klarheit im Verstand und wie einer höheren Intelligenz, die in uns drin ist und auf die wir (endlich) Zugriff haben. Die Ideen und Lösungen, die man dann selbst hat, kommen manchmal in Form von Erinnerungen, von Symbolen, Metaphern, ganz einprägsamen Bildern oder einfach einem „Wissen”, was zu tun ist. Dann ist einem in der Regel auch sofort klar, was die Metapher oder das Bild bedeutet und dass da ganz viel Weisheit dahintersteckt.
Oft wird dann noch im Trancezustand die gefundene Lösung mit zukünftigen Situationen verknüpft, sodass dann gewünschte neue, automatische Muster entstehen. Dann können wir vielleicht in Situation besser reagieren oder fühlen und anders, ohne dass wir dies bewusst steuern müssten.
Macht man es sich mit Hypnose nicht zu einfach? Rennt man da nicht vor seinen Themen weg, ohne diese wirklich zu bearbeiten?
Nein, im Gegenteil. Durch das Coaching auf einer unbewussten Ebene kommst du viel leichter an die unbewussten Muster & Glaubenssätze heran und setzt dich auf einer tieferen Ebene mit deinen Themen auseinander. Deshalb sind Hypnose-Coachings oft intensiver, schneller und nachhaltiger als normale Coachings.
Wie wichtig ist Vertrauen?
In Coachings generell und ein wenig mehr noch bei einem Hypnose-Coaching ist eine gute Vertrauensbasis sehr hilfreich für tiefgehende & erfolgreiche Sitzungen.
Ich persönlich empfehle dir einen Hypnose-Coach zu suchen, bei dem du das Gefühl hast „Ja, dem Menschen kann ich vertrauen und dieser Mensch wird mir weiterhelfen”. Hier ist ein Kennenlerngespräch hilfreich, damit du gutes Gefühl bekommst.
Kann jeder in den Trance-Zustand geleitet werden?
Grundsätzlich ja. Hast du mal ein Buch gelesen und warst ganz gefesselt von der Geschichte und warst wie in der Geschichte drin und hast dabei die Außenwelt und deinen Alltag wie ein bisschen vergessen? Dann warst du schon Trance. Auch wenn wir bei einer Fahrt aus dem Fenster schauen und unseren Gedanken nachgehen, sind wir auch in Trance.
Manche kommen schneller & tiefer in den Zustand, andere langsamer. Für die aller meisten Themen reicht eine leichte Trance bereits vollkommen aus.
Wie fühlt es sich an, während einer Hypnose in Trance zu sein?
Es ist ein sehr entspannter Zustand, vielleicht so wie nach einem langen wohltuenden Urlaub. Gleichzeitig sind wir sehr fokussiert und klar im Geist und kommen auf intelligente Lösungen, auf die wir im normalen Wachzustand nicht gekommen wären.
Kann man auf dem Trance-Zustand in einer Hypnose “hängen bleiben”?
Nein. Trance ist lediglich ein Zustand einer fokussierten Aufmerksamkeit und einer Entspannung gleichzeitig. Der Zustand der Trance kann manchmal so angenehm sein, dass wir gerne länger darin bleiben möchten, jedoch auch ganz leicht wieder in den normalen Wachzustand kommen können.
Manchmal kann es sein, dass wir nach einer Hypnose-Sitzung und noch sehr entspannt fühlen und noch nicht ganz da sind, wie nach einem Mittagsschlaf. Einmal Schütteln oder sich Abklopfen bringt uns dann wieder ganz zurück.
Was unterscheidet Hypnose Coaching von Bühnenhypnose?
Wir sind alle unterschiedlich gut und schnell hypnotisierbar, angenommen wir lassen uns bewusst darauf ein.
Im Hypnose-Coaching geht es darum, dich dabei zu unterstützen, einen besseren Umgang mit belastenden Themen zu finden. Im Gegensatz ist Bühnenhypnose wie eine Zauber-Show mit vielen Tricks, um ein Publikum zu unterhalten.
Bei einer Bühnenhypnose wird der Bühnenhypnotiseur mehrere Menschen auf die Bühne bitten und mit ihnen indirekte Hypnotisierbarkeits-Tests machen, wie beispielsweise sich vorzustellen, dass der Körper ganz hart und steif wie ein Brett wird. Nach ggf. mehreren indirekten Hypnotisierbarkeits-Tests sucht sich der Bühnenhypnotiseur mit seinem erfahrenen Auge diejenigen aus, die besonders leicht hypnotisierbar sind (ca. 10% der Bevölkerung) und diejenigen, die am ehesten seinen Kommandos folgen werden.
Diese machen dann - auch weil sie sich anfangs bewusst entschieden haben, den Suggestionen des Hypnotiseurs zu folgen - auf der Bühne ganz verrückte Dinge und tanzen mit Stühlen oder vergessen ihre Namen. Ich persönlich empfinde dies als ein wenig schönes oder ethisches Spiel zu Unterhaltungszwecken und kann dem persönlich nichts abgewinnen.
Im Hypnose-Coaching ist für einen guten Prozess ein nachhaltiges Vertrauensverhältnis wichtig, wo wir uns transparent und auf Augenhöhe begegnen.
Im Gegensatz dazu arbeiten Bühnenhypnotiseure oft gezielt mit Sprache, mit der sie ein Hierarchiegefälle produzieren und sich die Teilnehmer fühlen wie als Kind. Wenn man sich klein und hilflos fühlt, ist man viel beeinflussbarer. Das empfinde ich als unschöne Manipulation.
Kann der Hypnose Coach meine Gedanken lesen?
Nein, natürlich nicht. Jedoch kann manchmal der Eindruck entstehen. Dies liegt einerseits daran, dass Hypnose-Sitzungen zwar sehr individuell sind, andererseits von der Struktur oft ähnliche Verläufe haben.
So hat ein Hypnose-Coach nach einer Zeit eine gute Intuition über den Prozess. Auch spricht der Körper oft ganz früh mit Bewegungen eine deutliche Sprache, noch bevor wir uns dessen bewusst sind. Beispielsweise geschieht auch im Alltag ein Verschränken der Arme oft unbewusst und ist ein Zeichen, dass wir einer Sache skeptisch gegenüberstehen, selbst wenn unsere Gedanken und Worte etwas anderes sagen.
Kann man auch gegen den Willen hypnotisiert werden?
Nein. Jede Hypnose ist eine Selbsthypnose, d.h. wir entscheiden bewusst, ob wir einer Einladung folgen, oder nicht. Eine solche Einladung kann sein etwa sein, die Aufmerksamkeit auf den Atem, oder ein bestimmtes Gefühl zu lenken. Wenn Bilder entstehen oder Erinnerungen hochkommen, dann entscheiden wir auch in der Trance, ob wir darüber sprechen wollen, oder nicht.
Ich selbst habe es auch ausprobiert, was passiert, wenn ich selbst den Einladungen eines Hypnotiseurs nicht folge. Dann passiert genau - gar nichts.